Gipskartonplatten – Tipps für den Heimwerker

Gipskartonplatten – Tipps für den Heimwerker

Wenn der Innenausbau von Gebäuden mit Gipskartonplatten bewerkstelligt wird, ist auch vom Trockenbau die Rede. Hiermit ist auch gleich einer der wesentlichen Vorteile dieser Bauweise genannt: Bei der Verkleidung von Wänden und/oder Decken mit Gipskartongelangt im Gegensatz zu Verputzarbeiten keine Feuchtigkeit ins Innere eines Gebäudes, das im Anschluss erst einmal über Wochen oder Monate austrocknen muss. Gipskartonplatten können nicht allein zur Verkleidung bestehender Mauerwerkswände verwendet werden, es ist auch die Konstruktion von Trennwänden in Trockenbauweise möglich.

Gipskartonplatten mit Unterkonstruktion

Gipskartonplatten werden immer auf eine Unterkonstruktion montiert. Diese kann aus Holzlatten oder aber aus Metallprofilen bestehen, sogenannten Ständerprofilen, die von verschiedenen Herstellern als Bausysteme angeboten werden. Für die Beplankung steht ein großes Angebot an Gipskartonplatten zur Verfügung, wobei sich raumhohe Platten mit einer Breite von 125 Zentimetern gut für die schnelle Beplankung von großen Flächen eignen. Sogenannte “Ein-Mann-Platten” mit den Abmessungen 90 x 125 Zentimeter sind für Heimwerker besonders praktisch, da sie handlich und leicht transportierbar sind. Für Bäder werden spezielle “Feuchtraumplatten” angeboten.

Zuschneiden und glatthobeln

Das Zuschneiden von Gipskartonplatten erfolgt mit einem scharfen Messer. Die erforderlichen Maße werden jeweils auf die Platte übertragen, danach ritzt man die Oberseite an einer Schneidhilfe entlang an und bricht die Platte vorsichtig über eine Kante. Eventuell muss man die Rückseite der Platte anschließend noch nachschneiden. Bei der Übertragung von Winkeln leistet eine Schmiege wertvolle Hilfe. Die Schnittkanten können mit einem Kantenhobel geglättet werden, falls erforderlich. Die Beplankung von Unterkonstruktionen kann völlig ohne die Hilfe einer weiteren Person erfolgen, falls die richtigen Hilfsmittel zur Verfügung stehen.

Um Gipskartonplatten für Wandverkleidungen leicht anzuheben und positionsgerecht zu halten, leistet ein Plattenheber wertvolle Dienste. Bei der Anbringung von Deckenverkleidungen erleichtern höhenverstellbare Deckenstützen, Einhandzwingen und Montagehalterungen die Arbeit. Die Verschraubung der Platten erfolgt am zweckmäßigsten mit speziellen Schnellbauschrauben. Notwendige Fugen sollten möglichst einen Versatz aufweisen und nicht im Kreuzverband angeordnet sein.

Die Fugen der Platten müssen verspachtelt werden

Wenn die Gipskartonplatten in ihrer endgültigen Position verschraubt sind, kanndas Verspachteln der Fugen in einer Breite von zehn bis 15 Zentimetern erfolgen. Je nachdem, welche Platten verwendet wurden, sind die Plattenstöße vorher mit Fugendeckstreifen zu versehen. Diese sind auch an den Übergängen von Dachschrägen zum Kniestock oder zu Kehlbalken zu verwenden. Die Fugenmasse ist nach Angabe des Herstellers aufzutragen und zu verarbeiten. Mit speziellen Eckschutzprofilen können die Außenkanten von Gipskarton-Konstruktionen geschützt werden.

Die Übergänge zu anderen Baumaterialien versiegelt man mit Hilfe einer Kartuschenpistole mit Acryl. Um Löcher und Durchbrüche für erforderliche Installationen in Gipskartonplatten herzustellen, verwendet man am besten spezielle Schablonen mit integrierter Wasserwaage und eine Lochsäge.

Gipskartonplatten schleifen – der letzte Schritt

Abschließend sind die verspachtelten Fugen zu schleifen, was am leichtesten mit einem Handschleifgerät zu erledigen ist. Besonders praktisch sind Geräte mit Wechselgriff, da dieseauch mit einem Stielhalter versehen werden können, so dass ein Teleskopstiel angebracht werden kann, der die Bearbeitung von Deckenflächen ohne Leiter erlaubt. Die fertigen Oberflächen können je nach persönlichem Geschmack gestrichen, tapeziert oder mit Fliesen beklebt werden.

Quelle: www.Hausbaumagazin.at vom 12.01.2015